Hier
schreibe ich etwas über mein Schicksal
was mich im August 07 ereilt hatte.
Es war ein wundervoller Tag und ich
hatte mich riesig auf meine Schwester
gefreut. Wir wollten uns einen schönen
Abend machen und zur Tecklenburger
Freilichtbühne fahren um die Show "
Magic of the Dance" zu sehen. Nach 5
Wochen schlaflose Nächte ( ich hatte ein
baby bekommen) dachte ich mal
einfach es wäre schön mal auszuspannen
und mit meiner Schwester einen geilen
Abend zu verbringen. Gesagt getan, Ich
habe mich gebretzelt und schick
gemacht.. Kids haben gegessen.. Mein
Mann hat sich darum gekümmert. Ich habe
gegessen und nu geht es los.*Freu* Also
wir ins Auto und ab geht der Peter.
Hatten richtig viel Spaß auf dem Weg
nach Tecklenburg. Wir angekommen.
Aufgestiegen ( ist ja ziemlich hoch da)
, Karten gezeigt durchgerissen. Und dann
plötzlich bekam ich die schlimmsten
Kopfschmerzen meines Lebens. Ich dachte
es würde am Höhenunterschied liegen und
habe noch nix gesagt. Ich bekam dann
keine Luft mehr und hatte dann mal ganz
schnell die Aufmerksamkeit der Malteser
erregt. Meine Schwester schon vollends
in panik versucht ruhig zu bleiben und
Erklärungen zu finden. Ich bin starke
Migräne Patientin. Nun gut die Malteser
haben mich versucht hinzulegen,
hinzusetzen mich zu stützen, aber leider
half gar nichts. Mir wurde noch übel und
Erbrach mich dann mal deftig erstmal.
Malteser mit Ihrem Latein am Ende riefen
dann den Rettungswagen. Der irgendwie
nicht kommen wollte Minuten wurden zu
stunden.*Nimmt mir mal einer die
Kopfschmerzen?* Ich war nur noch am
Heulen weil ich den Abend verdorben
hatte, ich hatte mich doch sooo gefreut.
Meine Schwester versucht mich zu
beruhigen. Klappte nur nicht wirklich.
Der Rettungswagen hat mich dann mal
flotti ins Ibbenbürener Krankenhaus
gefahren. Meine Schwester hinterher ,
hat unterdessen mal meinem Mann
informiert.
Angekommen wurde eine Punktion gemacht
und mir Gehirnwasser entzogen ( verdacht
auf Gehirnblutung) die sich nicht
bestätigte - Noch nicht - MRT wurde dann
gemacht da stellte sich heraus das ich
ein Schlaganfall erlitten hatte.
Ab auf die intensiv Station. "Ich
Schlaganfall??? Niemals im Leben ich bin
doch noch so jung" brüllte ich den Arzt
an. Der aber immer wieder mir sagte das
ich den hatte und das es gar nicht so
ungewöhnlich sei das es auch jüngere
bekommen. Nun ja damit war es
nicht genug.. NEEEIIIINNN * glaubt man
ja nicht das ich mich damit zufrieden
gegeben habe * ( Galgenhumor), nach 2
Tagen wieder MRT zur Kontrolle und ab da
fing es an das ich es mir nur erzählen
lassen konnte, weil ich selber
persönlich ins Koma gefallen bin. Man
erzählte mir das ich mittendrin ein
Epeleptischen Anfall bekam. Die Bilder
die die Ärzte bis dahin gesehen hatten
sagten nix gutes mehr. Einen zweiten
Schlaganfall mit Hirnblutung sagten die
Bilder. Die Ärzte mußten abbrechen weil
mein Anfall so Schlimm war das die mich
rausnehmen mußten. Ibbenbüren konnte
nichts mehr für mich tun.. also per
Notfall ab in die UniKlinik von Münster
auf die Stroke Unit. ( Intensiv Station
für Schlaganfälle) es war der 16.8.07.
Ärzte ,Familie, Eltern, Freunde und mein
Mann bangten um mein Leben, da mein
Körper so abgebaut hatte das man keine
Hoffnung mehr hatte. Nach ca 3 Tagen auf
der Stroke Unit kam ich wieder zurück
ins Leben. Jeder Arzt sagte das das ein
Wunder wäre, da mein Gesundheits Bild
sich von Minute zu Minute
verschlechterte. Anscheinend hatte
jemand da oben doch erbarmen mit mir und
meiner Familie. Ich kam also langsam
wieder zurück ins Leben. Also fing dann
mal meine Gesesung an. Ich wurde immer
wacher und merkte das ich Linksseitig
gelähmt war. das habe ich aber nicht auf
mich sitzen lassen. Ich wollte wieder
NORMAL sein. Ich wollte wieder laufen
und meine linke hand bewegen können,
also habe ich hart trainiert und es
wurde von tag zu tag immer besser so das
ich am 21.8 auf die Normale
Neurologische Station verlegt werden
konnte. Das war schon einmal ein Riesen
Fortschritt. Ein Wunder wie man mir
sagte. Die Ärzte hatten eine menge angst
das ich wieder ein Rückfall bekomme, da
Ihrer Meinung nach die Genesung viel zu
schnell ging. Also bremsten die mich
immer wieder. Das mochte ich gar
nicht. Ich wollte so schnell wie möglich
wieder nach Hause. Weit gefehlt. Jeden
Tag Krankengymnastik und Ergo Therapie
machten mich recht Selbständig wieder.
Jetzt wurde mir eröffnet das ich eine
Reha dringends bräuchte und ich die auf
jedenfall direkt von Münster aus angehen
werde. Hoffnung zerplatzt das ich
schnell nach hause kommen werde.. Also
hatte ich angeraten die Reha Heimatnah
bekommen zu dürfen. Was auch geschah. Am
12.9 ging es plötzlich sehr schnell und
ich fand mich in Oldenburg im Reha
Zentrum wieder. Die Zeit da
verging im Fluge und soviel wie da
gelacht wurde habe ich in meinem Leben
nicht gelacht. die Pfleger sowie
Therapeuten waren einfach genial. Die
Zimmer hatten Hotel-Standart, also mega
schön. Die Leute selber alle krank waren
einfach genial. Nach 3 Wochen da ( die
im Fluge vergingen) konnte ich endlich
nach Hause.. ich ging mit einem
lachendem und einem weinendem Auge. Wie
schaffe ich das zu Hause?, Wie reagieren
meine Kinder( drei an der zahl)? Wie
kommen wir wieder zueinander? Bleibt die
Angst wieder was zu bekommen?. All diese
fragen sollten sich ab den 2. Oktober
beantworten. Ich war endlich zu Hause:
Mein Mann war überglücklich, ich auch,
meine großen Kinder wollten mich nicht
mehr loslassen, nur unser baby kannte
mich nicht mehr. da war es gerade mal
knappe 4 Monat jung. Also harte arbeit
für mich.. erstmal wieder mich an
Menschen zu gewöhnen, an Kinder... dann
meine Therapien nicht vernachlässigen.
Arzttermine haben mich überschüttet kaum
Zeit zum entspannen und vor allem um
mich an zu Hause zu gewöhnen. so nach
und nach kristalliesierte sich Panik
attaken heraus.. ich kann keine Fremden
Menschen um mich herum haben ich bekomme
große angst dabei. Einkaufen, Arztpraxen
und Wartezimmer sind die Hölle Für mich.
Am 27.11.07 hatte ich eine Kontroll-MRT
in Münster Stationär. Das zeigt das
nichts mehr vom Schlaganfall zu sehen
ist nur noch eine kleine Narbe von der
Blutung geblieben ist. Die Narbe macht
mich zwar zur Epelptikerin aber das ist
das kleinere Übel.. das größere ist das
ich leider Erinnerungen verloren habe.
Menschen aus meinem Leben die mich
geprägt haben, mir aber heutzutage
nichts mehr bedeuten. Leute die mich
negativ beeinflusst haben, also bin ich
nicht ernsthaft traurig deswegen. Ist
nur manchmal ein doofes Gefühl vor
jemanden zu stehen der Dich kennt.. nur
Du Dich nicht an den erinnern kannst.
Aber ich bin GESUND *freu*
So nun kennt Ihr meine Geschichte.. Die
mich zu einem sehr nachdenklichem
Menschen gemacht hat. Ich meine Meinung
sage ohne manchmal nachzudenken, und
manchmal unbewußt jemanden verletze.
Bitte seht es mir nach wenn ich manchmal
frage wer bist Du oder Euch wehtu. das
ist beim besten willen keine Absicht.
Auf diesen Wege möchte ich mich bei
Meinem Mann, meiner Schwester, den
Ärzten, Pflegern, meiner Mutter und
Meiner Frauke und meinem Freunden
insgesammt Bedanken:" Ihr Stand zu jeder
Zeit hinter mir, habt mein Rücken
freigehalten, habt Euch zerissen habt
gebangt und gehofft, habt gebetet und
geweint. Ich danke Euch für Eure
Unterstützung. Ohne Euch hätte ich den
Willen und den Mut nicht gehabt weiter
zu machen."
Danke Marcel das es Dich gibt. Ich Liebe
Dich vom ganzen Herzen. Danke das Du für
mich da bist. Du bist mein persönlicher
Held.
" Schlaganfälle können NUR alte Menschen
bekommen, so ab 29 Jahren!!" << steht
auf einem Plakat bei meinem Neurologen.
Jeder ob jung oder Alt kann
Schlaganfälle bekommen.
"NACHTRAG"
Nach kurzer Zeit zu Hause habe ich
selber festgestellt das ich kaum noch
nach draussen ging oder mich in
Gesellschaft ziemlich unwohl fühlte. Ich
fing immer mehr an zu grübeln,
Nachzudenken und ging zum schluß gar
nicht mehr heraus.
Die Arzttermine wurden zur Qual, reinste
Spießruten Läufe waren das.
Ständige Blicke, Getuschel, und mit dem
Finger auf das sogenannte "krankes
Dummchen" zeigen waren die Hölle für
mich. Kaum einer hat geahnt oder gewußt
was für Folgeerkrankungen sich alles
angekündigt haben oder haben die ernst
genommen. Am allerwenigsten ich selbst.
Mit der Zeit hat das auch meine Familie
und Freunde mitbekommen und sagten zu
mir das ich das doch mal meinen Ärzten
sagen sollte.. Gesagt getan. Das Ende
vom Lied war das ich im ANFANGS -
Stadium einer Depression war.
Ich versuchte mich immer wieder
aufzurappeln und mir selber Mut zu
machen. Immer wieder hat mein Mann
versucht mich mit den Kindern raus zu
locken.. Klappte nur so gut wie nie.
Irgendwann fing ich selber an mich
aufzugeben. Da kam meine Schwester und
hat mal mir den Kopf gewaschen *gg* und
hat dafür gesorgt das ich wieder anfing
an mich selber zu glauben und wieder den
Mut fand rauszugehen. Ich schaffte das
alles auch ohne medis.. was mich sehr
glücklich macht. Ich fange an zu planen
und wieder in die Zukunft zu blicken.
Mein Mann hat innerhalb Kurzer Zeit
endlich den Führerschein gemacht und ist
nun dabei sich beruflich zu verändern *
er macht den LKW-Schein* so das wir auch
endlich für Ihn eine Zukunft sehen.
Wir haben es geschafft... haben gekämpft
und haben gewonnen..
An Erfahrung, an Kraft, an Mut, An
Freundschaften, an Zuversicht und an
Selbstvertrauen.
Allerdings ist immer noch nicht alles
vorbei. Manche Erinnerungen sind wieder
gekommen - Positive sowie auch negative-
was ja sehr erfreulich ist. Leider muss
ich für eine gewisse Zeit noch unter
strenger ständiger Beobachtung bleiben.
Da keiner weiß wie sich meine Epelepsie
auswirkt darf ich erstmal kein Aktives
Mitglied im Fahrverkehr werden . d.h.
kein Führerschein machen. Weiterhin
starke medis nehmen. Das alles nehme ich
gerne in Kauf, damit ich weiterhin hier
bleiben darf und nicht wieder
"Irgendwohin" verschwinde.